Pressespiegel

Am anderen Morgen erst wurde mir bewußt, daß ich mich bis zu diesem Zeitpunkt in einem Trance-Zustand befunden hatte. Es war für mich ein ungeheueres, umwerfendes Erlebnis.
Gero Kutzleb, Lyriker (in einem Brief an Martin-Aike Almstedt)

Martin-Aike Almstedt bot ungewöhnliche und faszinierende Klangerlebnisse mit Flügel und Gongs.
Der Markt (Weimar)

Martin-Aike Almstedt: Musik vom Allerfeinsten.
Blick (Göttingen)

 Ungewöhnlich die musikalische Offerte mit Klavier und Gong, die einmalig erscheint. Wohl kaum ein Gast konnte sich dem Zauber dieses Erlebnisses entziehen. Fast fühlte man sich von den vibrierenden Klängen berauscht und vom Erdboden gehoben. Ein phantastisches Spiel mit den Sinnen.
FW (Suhl)

Almstedt spielte konzentriert und virtuos und bis in die letzten Winkel mit der eigenen Komposition vertraut.
H.S. (Göttinger Tageblatt)

Ausgewogenheit, Präzision auch hei virtuosester Geläufigkeit sowie ein erstaunlicher Reichtum an Klangfarben kennzeichneten Almstedt's sensibles Klavierspiel.
P.T. (Darmstädter Echo)

...ein dichtes musikalisches Geschehen, das reich an Artikulationsnuancen und fluoreszierenden Klangfeldern war...
Prof. Dr. Horst Weber (GT)

Die Kreativbeiträge unmittelbarer Gegenwartsmusik im Umfeld der documenta reißen nicht ab. In vielfältigsten Formen wird der Rezeptionswillige mit phantastischen Klangwelten, eigenständigen und eigenwilligen Musiksprachen konfrontiert.
In der Kulturfabrik Salzmann, der Factory, öffnete Martin-Aike Almstedt (Göttingen) das Schatzkästlein seiner Einfälle. "Konzert für Flügel und Gongs" war der nüchterne Titel seines Abends. Dahinter verbarg sich eine kalkuliert abgewogene Klangwelt verschiedener Idiophone und des unter Einbeziehung neuer Techniken hochvariablen Klavierklangs.
Martin-Aike Almstedt bot seine Rastervorgaben plus Improvisationszonen unter gezielten Titeln. "Verlöschen im Widerhall" (Klavier und Gongs) stand am Anfang - Musiksprache ohne völligen Verzicht auf tonale Bindungen. Pianistisch flirrte es auf hei "Alla rapsodie", ein fast nachimpressionistischer Klangteppich, soweit solche Sortierversuche dem unverkennbaren Personalstil des Künstlers überhaupt gerecht werden.
"Trauer um Sisirami", nur für Klavier, brachte versonnenverhangene Gedanken, poetische Emotionslandschaften. Eine andere stukturierte, obgleich ebenfalls meditativ auslotende Zone wurde mit "Die Welt ist eine Brücke" erreicht, nur für Gongs, mit der Phantastik des Partialtonverhaltens.
Vor der Pause ließ Almstedt noch Zupfinstrumente Ost und West mitsamt Bordunhilfe erklingen, von der dynamischen Anlage her zart und delikat.
Größere Klangportionen mutete der Komponist-Interpret den Zuhörern dann in der zweiten Hälfte zu. "Ungeboren" nannte er seinen dynamisch sehr fordernden Wirbel von Flügel und Gongs, wobei die pianistische "Arbeit" in Engagement und technischer Beanspruchung des Tasteninstruments kaum noch zu steigern war.
"Das Feuer von Mu" war dann den Gongs vorbehalten - noch einmal passionierter Sturm, hochemotional und doch kontrolliert. In die ruhigeren Gefilde führte Martin-Aike Almstedt mit seiner Klavierdreingabe zurück, einem Nachtstück - sanftes Verklingen ohne technische oder dynamische Üppigkeiten. Unsere Gegenwartsmusik ist vielfältig und reich; der Abend war da für packendes geispiel.
Adolf Lang (IINA, Kassel)

 Ein Musiker der Weltklasse.
Paul Croisol (Liberation)

Martin-Aike Almstedt, der gegenwärtig vor allem als Komponist tätig ist, konzertierte am vergangenen Sonntag aus Anlaß der Ausstellungseröffnung Ralf Klement/Erich Reischke im Schloß Löseck. Musik und Kunst verbanden sich zu einer kraftvollen Einheit "Ein Schlag und ein Land", das erste Stück des Nachmittags, ist für einen großen chinesischen Flachgong geschrieben. Es entführte die Zuhörenden in eine Welt abgründiger Weite, aber auch eigenartiger Vertrautheit. "Traumzeit des Ostens" war der Titel der zweiten Komposition. Almstedt band die Klänge von Laute, Tampura und Shrutihox zu einem berührend zarten Strauß westöstlicher Klangbegegnung.
Das letzte Stück hieß "Der Strom Tai". Komponiert wurde es für Flügel und Korgmodulator, einem japanischen Gerät, mit dem der Pianist gezielt in den Obertonbereich des Flügels eingriff und diesen in ein Instrument mit Registern ähnlich der Orgel verwandelte. In epischer Breite glitzernd, rauschend, auch immer wieder aufgischtend floß die Musik dahin; ein pianistisch ungeheuer anspruchsvolles Stück, das der Multiinstrumentalist mit Bravour meisterte. Die Zugabe "Liszt in Seoul" war eine Überraschung. Hier war vom Personalstil des Komponisten nichts mehr zu hören. Statt dessen erklang hochkarätiger Liszt, eingegossen in die Folie elektronischer Korg-Klänge, darin mehrfach gebrochen und zur Zeit-Aussage gebracht. Plakativ gewiß, aber in seiner Provokation auch faszinierend und nachdenklich machend. Das Publikum dankte lange und anhaltend.
Dagmar Kraft (GT)

Der Höhepunkt gelang dem Gongvirtuosen mit der Komposition "Das Feuer von Mu", einen- mit I Linden und Füßen wahrhaft akrobatisch gespielten Wirbel von Klangenergie und Emotion. Das Publikum lauschte den Klängen der zum Teil riesigen asiatischen und europäischen Flachgongs und applaudierte spontan.
Dagmar Kraft (GT)

Musikalisch überrascht der Gong mit vielen Klangfarben und ungewöhnlichen dynamischen Verläufen. Martin-Aike Almstedt ließ Hörbilder von Brandung und Sturm entstehen, von weiten Landschaften und tiefen Räumen. Besonders das ausgedehnte Gongdiminuendo im Schlußstück des Abends (Feuer von Mu) gab den Blick auf unerhörte musikalische Unendlichkeiten frei.
Michael Schäfer (GT)

Zu einem ungewöhnlichen Konzert lud das Kulturamt in die Galerie am Pfaffenteich ein und gab damit den Auftakt für eine Veranstaltungsserie, die interessante Zeitgenossen vorzustellen verspricht. "Konzert für Flügel und Gongs" war der Titel des ersten Konzertes. Martin-Aike Almstedt aus Göttingen war der Komponist und Interpret des Abends. Er überraschte die zahlreichen Zuhörer mit geradezu magischen Klängen. Die immer wieder zu nüchtern erscheinende Galerie vibrierte im Klangrausch von zwölf zum Teil riesigen Gongs und einem elektrisch modulierten Steinway-Flügel. Wenn Almstedt sich nur mit den Gongs abgab, saß er auf dem Boden und wirbelte mit unzähligen Schlegeln ein Klangfeld in den Raum, in dem Ost und West, Magie und Rausch, Kalkül und Ekstase intensivste Verdichtung fanden. Denn was Almstedt darbot, ist weitgehend festgelegt, ist auskomponiert und raffiniert notiert. Vom Flügel aus betätigte er die Gongs per Fuß, was fast so aussieht wie das Pedalspiel eines Organisten. "Sind Sie auch Organist", war eine Frage. "Ja, gerade erst in der letzten Woche gab ich ein Konzert in der JacobiKirche in Göttingen". Darüber hinaus ist Almstedt Komponist von Werken aller Gattungen bis hin zur Oper, ist Multiinstrumentalist von bestechender Perfektion und schließlich Leiter des Göttinger Lehrinstituts für Klangtrancetherapie. Schon immer interessierte ihn die asiatische Kultur, er betrieb bei Indern, Japanern und philippinischen Lehrern ausgedehnte Studien. Dieses und sein Studium, u.a. bei Karlheinz Stockhausen, war die wesentliche Anregung, aus der Almstedt die ihm unverwechselbar eigene Musiksprache ableitete.
Aber das alleine erklärt nicht die starke Wirkung des Abends. Wenn Almstedt seine Werke spielt, entwickelt er einen Trancezustand, dem sich die Zuhörer kaum entziehen können.
In unseren Breiten ungewöhnlich und überraschend, aber auch zeichengebend dieser "multinationale" Soloabend.
Dietmar Unger (Schweriner Volkszeitung)

Auch wenn die Einladung zu einer Zwischenbilanz des Projektes "Ortsbestimmungen - Kunst im Stadtraum Gießen" andere Erwartungen geweckt hatte, so war das Gebotene doch ein Kunsterlebnis von besonderem Rang. Im TiL durfte am Freitagabend dem Gong-Konzert "Das Feuer von Mu" gelauscht werden, das der Komponist und Multiinstrumentalist Martin-Aike Almstedt vortrug.
Dieses Konzert stellte Gewohnheiten genauso in Frage wie die bildende Kunst. In diesem Fall bedeutet Gewohnheit das Hören von Musik in Melodieverläufen. Die von Martin-Aike Almstedt verwendeten Flachgongs haben verschiedene Grundtöne, auf denen er durch eine speziell entwickelte Technik eine erstaunliche Klangdifferenzierung erreicht, doch ist das Gehörte eher ein lauter und leiser werdendes Vibrieren und Klingen, das die Zuhörenden genauso über Körpersensoren erreicht wie über das bloße Ohr. Martin-Aike Almstedt hat Philosophie und Musikwissenschaft studiert und ist u.a. Dozent an verschiedenen Hochschulen für mehrere Instrumente. Seit 1970 steht er in intensivem Kontakt mit indischer, philippinischer und japanischer Kultur, dadurch erweiterte er seinen Wirkungskreis auf energieharmonisierende Körperarbeit. Er entwickelte eine neue Musiksprache unter Einbeziehung archaischer Instrumente.
An diesem Abend waren mehrere dieser alten Instrumente im Einsatz. Zuallererst natürlich der Gong, der eines der ältesten Instrumente der Menschheit ist und für kultische Zwecke noch heute im südost- und ostasiatischen Raum in Gebrauch ist. Zum Einsatz kamen zwölf europäische und koreanische Flachgongs in verschiedener Größe und aus unterschiedlichen Legierungen, die der Künstler mit Händen und Füßen und mit bis zu sechs Schlegeln gleichzeitig bearbeitet. Dazu ertönt mal eine Ratsche, mal ein Muschelhorn. Das Polychord, ein seit dem Mittelalter nicht mehr verwendeter Vorläufer des Clavichords, wird von Almstedt kombiniert und mit dem indischen Begleitinstrument Tampura oder auch mit brechendem und splitterndem Holz zu Vogelgezwitscher. Eine Stahltrommel aus Westindien, entwickelt aus den Benzinfässern von der Insel Trinidad, ertönt mit der menschlichen Stimme und zu einer Bratsche, dem einzigen europäischen Instrument des Abends.
Ein faszinierendes Konzert, das zunächst befremdlich wirkte und das bereits endete, als es endlich gelungen war, sich darauf einzulassen. Das vielleicht eindrücklichste Stück war das zuletzt gespielte "Feuer von Mu". Mu kommt aus dem japanischen und bedeutet soviel wie das erfüllte Nichts aus dem alles kommt und in das alles geht. Eine treffende Imagination für das Anschwellende und schnell wieder Zurückgenommene, das ein langes Nachklingen im architektonischen und körperlichen Raum hinterläßt.
Gießener Anzeiger

Im Rahmen der Präsentation des Katalogs zur Kunstausstellung "Ortsbestimmung" gab der Komponist und Klang-Energetiker MartinAike Almstedt ein ungewöhnliches Konzert für Gongs, Stahltrommel, Polychorde, Stimme, Bratsche und Tampura. Es erklangen die Eigenkompositionen "Die Welt ist eine Brücke", "Der Ruf", "Das Flüstern der Erde", "Herbstzikaden", "Der Hahn im Holz", "Stimmen" und "Das Feuer von Mu". Im Mittelpunkt jedes Stückes stand ein ganz bestimmtes Instrument, so die zwölf unterschiedlich großen Flachgongs aus Asien und Europa, das Polychord - eine Übergangsform zwischen Monochord und Clavichord - und die aus Trinidad stammende Stahltrommel.
Im nach allen Seiten schwarz abgedunkelten Raum und dem ganz auf die Instrumente und dem auf dem Boden sitzenden Künstler ausgerichteten gedämpften Licht gelang es Martin-Aike Almstedt, unter Verwendung verschiedenartiger Schlegel und einer neuartigen Hand-, Finger-und Fußtechnik, Töne und Schwingungen zu erzeugen, die große Energieströme, enorme Klangfülle und Dynamik im Raum freisetzten und die Eigenart und Qualität eines jeden Instruments wirkungsvoll verdeutlichten. Besonders spürbar war dies im Stück "Das Feuer von Mu", das Martin-Aike Almstedt selbst mit "Das erfüllte Nichts" umschrieb und das den Höhepunkt und Abschluß seines Konzerts bildete. Unter Einsatz seines ganzen Körpers zog der Künstler furios alle Register seines Könnens und schuf Töne und Schwingungen, die ausklangen, anschwollen, stärker und schwächer, dumpfer und heller wurden, ineinander übergingen, verschmolzen und schließlich mit den Tönen und Schwingungen des immer leiser werdenden großen Gongs endeten.
Gießener Anzeiger

Ein Experiment ist auch immer ein Wagnis. Was die Kulturamtsleiterin, Frau Domdey-Fehlau, als eine ihrer ersten eigenständigen Unternehmungen in Iserlohn in die Galerie "die welle" einbrachte, war ein solches Experiment: "Musik zur Kunst". Vor den Werken der Kieler Malerin Gabriele Lauren, deren eindrucksvolle Arbeiten Naturmaterialien, also Sand und Gräser, Stroh oder Seetang, einbeziehen, daher "geerdete Bilder" genannt werden, erzeugte der Komponist und Instrumentalist Martin-Aike Almstedt eine "meditative Musik", die den Hörer durch Hingabe an eine Klangaura von exotischer Sinnlichkeit fast von der Erde abheben läßt.
Der Künstler, der auch als Klangtrancetherapeut tätig ist, studierte Komposition, Musikwissenschaft und Philosophie, bereicherte vor allem seine künstlerischen Möglichkeiten durch indische, philippinische und japanische Kulturkontakte und durch eine sechsjährige Yoga-Ausbildung. Zahlreiche Veröffentlichungen seiner Partituren und Einspielungen sowie seine Solo-Konzerte im In- und Ausland zeichnen seine Aktivitäten ebenso aus wie seine Dozentur für Musiktheorie, Klavier, Orgel und Gitarre.
Das Arrangement aus dreizehn Gongs ließ Ungewohntes ahnen. Da gibt es riesige chinesische Gongs, die gegossen und gehämmert wurden, was auf ihnen verschiedenartige Klangfelder ergibt, kleinere koreanische Gongs, in deren Bronzeguß Gold eingearbeitet wurde, aber auch hiesige Erzeugnisse, deren Molekularstruktur durch das Kaltwalzen einheitlich ausgerichtet und damit klanglich nackter ist.
Die erste Komposition, die von Martin-Aike Almstedt gespielt wurde, erweckte zunächst den Eindruck einer spontanen Improvisation. Das mag an den berauschenden Klängen liegen, die von dem zentralen Gong ausgingen; doch spätestens bei den von der Ratsche unterstrichenen Zäsuren merkte der faszinierte Hörer, daß sich der Mittelsatz durch differenzierten Gebrauch der kleineren Gongs von den Ecksätzen abhob, in denen der magische Rauschklang dominierte.
Muschelhörner riefen im folgenden Werk die Reaktionen der Gongs auf den Plan, so entstand der Titel "Der Ruf". Wer sich dieser Musik hingab, konnte geradezu ein filmisches Geschehen in seiner Phantasie entstehen lassen. Vorwiegend auf einem Gong spielte sich dann "Das Flüstern der Erde" ab, eine Darbietung, die den subtilen Gebrauch der verschiedenen Anschlagtechniken mit Dämpfern oder sogar Fingerhüten dokumentierte.
Auf zwei Polychorden, zitterartigen Saiteninstrumenten, wie sie vor tausend Jahren in der mittelalterlichen Musik gebraucht wurden, und auf einem indischen Borduninstrument, der Tampura, die also keine veränderlichen Töne, sondern einen mitschwingen Untergrundklang erzeugt, spielte der Künstler dann die zarten "Herbstzikaden". Noch einmal, und zwar in einer großen Komposition, die "Das Feuer von Mu" betitelt ist, kamen die schwellenden Gongtöne in überwältigender Kraft in ineinander übergehenden Schwingungen oder in kadenzhaft solistischem Spiel auf dem großen Chinagong zur Geltung, so daß man sich das japanische "Mu", das erfüllte Nichts, wie eine psychische Energieladung einverleiben konnte.
Der Beifall für den Virtuosen bewies das Gelingen des Experiments.
Joachim Klünner (Westfälische Rundschau)

"Mit diesem Experiment wollen wir Grenzen sprengen, ohne auf den quantitativen Erfolg zu schielen. Wir möchten neue Wege wagen mit Musik zur Kunst". Das erklärte Kulturamtsleiterin Beate DomdeyFehlau am Donnerstag zum Auftakt des Konzertes des Gong-Virtuosen Martin-Aike Almstedt in der Stadtgalerie "die welle" innerhalb der dazu wunderbar passenden Ausstellung von Gabriele Lauren. Wahrlich ein löbliches Unterfangen, das sicherlich bei besserer Öffentlichkeitsarbeit noch mehr Besucher gefunden hätte.
Die Zuhörer erlebten ein ungewöhnliches, nahezu magisches Musikereignis, gerieten immer mehr in den Sog der asiatisch anmutenden Klang-Orgie Almstedts an zahlreichen Gongs und Muschelhörnern. Zartere Medidationslaute entlockte er seinen antiken und indischen Saiten-Instrumenten.
Die Kompositionen trugen fernöstlich angehauchte Titel. Die den Zuhörern abgewandte Sitzhaltung des Solisten auf dem Parkettboden verstärkte diesen fernöstlichen Eindruck. Nebenbei: Almstedt ist Komponist, Multiinstrumentalist, Klangtrance-Therapeut und Lehrer energieharmonisierender Körperarbeit.
Empfand man zu Beginn vielleicht noch eine innere Sperre gegen Almstedts mehr oder weniger lauten, ekstatischen Wirbel mit Schlegeln, Schlagzeugstöcken, Füßen und Händen auf den chinesischen Gong oder seine Percussionsinstrumente, so geriet man immer mehr in einen Trancezustand, so daß am Ende jedes Stückes nur zaghafter Applaus aufbrandete. Zurückhaltend wohl nur deshalb, weil sich die Zuhörer erst wieder "berappeln" mußten.
Cornelia Merkel (Iserlohner Kreisanzeiger)

"Die Welt ist eine Brücke" lautete das erste Stück, mit dem der Göttinger Künstler Martin-Aike Almstedt sein unkonventionelles Konzert in der Schloßkirche eröffnete. Daß es ein Abend werden würde, der in dieser Art bislang gewiß einmalig in Osterode war, wurde klar, als die ersten Schallwellen des riesigen chinesischen Gongs auf die Zuhörer trafen.
Almstedt zeigte in diesem ersten Stück, daß seiner Musik auch Elemente fernöstlicher Musikkultur zugrunde liegen. Die einzelnen Titel sind assoziativ gewählt. Überraschend war zunächst die Dynamik, die Almstedt den 14 verschiedenen Gongs entlockte. Beeindruckend auch seine Spieltechnik. Auf dem Boden zwischen den Gongs sitzend, mit Schlegeln verschiedener Größe geschwind hantierend, mit den Füßen die metallenen Teller dämpfend ein geradezu akrobatischer Akt.
Nach dem ersten Stück folgte ein weiteres interessantes Hörerlebnis. "Der Ruf", wie alle Stücke dieses Abends von Almstedt selbst komponiert, vermischte die Urtöne der Gongs mit denen von Muschelhörnern. Diese fremdartige Kombination ließ ein meditatives Gefühl im Kirchenraum aufkommen. Dies ist um so erstaunlicher, da die manchmal enorme Lautstärke dies zunächst nicht vermuten ließ.
Stärker in der europäischen Musiktradition stehend zeigten sich Almstedts Orgelkompositionen. "Lichtbögen und Wolken" und "Wie eines gewaltigen Windes" sowie "Himmelshorn" hatten klanglich apokalyptische Züge. Auf schnellen dissonanten Läufen fußend schmeicheln diese Werke nicht dem Ohr des Hörers wie die reinen Gongstücke, sind aber klar strukturiert, voll flirrender Faszination und spieltechnisch höchst anspruchsvoll.
Das Stück "Herbstzikaden" atmete wieder asiatisches Flair. Sehr leise, sehr meditativ, sehr zart spielte Almstedt zwei Polychorde, Tampura und Shrutibox. Interessanterweise hatte er dabei ein Polychord nach der japanischen Tonleiter gestimmt, das andere ganztönig. Bedingt durch seine Spielweise, die Rhythmik und die Dynamik wirkte dies nicht störend, sondern ermöglicht eine erstaunliche Vielfalt von Klangfarben.
Der Höhepunkt des Abends war aber für viele wohl "Das Feuer von Mu". Almstedt bewies, daß man Gongs erstaunlich weiche, fast gehauchte Töne entlocken kann, um dann aber kurze Zeit später eine bis an die Schmerzgrenze gehende Klanggewalt zu erzeugen. Langanhaltender Beifall, dem sich eine lebhafte Diskussion anschloß.
Uwe Hagelgans

Man hatte hin und wieder fast das Gefühl zu fliegen. In der Interpretation überzeugten Almstedts Vorzüge als Organist vollends.
Prof. Dr. Erhard Karkoschka, Melos

Die eindrucksvollsten Stücke des Abends waren zweifellos zwei Konzertstücke von Martin Almstedt, die er selbst vortrug. Die vielseitigen Kompositionen zeigen einen enormen Einfallreichtum, ruhig meditative Teile, wabernde Klangflächen, vielseitige Melodiebildungen. Durch volle Ausnutzung der dynamischen, klanglichen und technischen Möglichkeiten erreicht Almstedt einen Farbenreichtum, der selbst für Orgelmusik ungewöhnlich ist. Der Multiinstrumentalist bewältigte vielstimmige Griffe und diffizile Polyrhythmik mit bewundernswertem technischen Können
Stephan Graetsch (Osteroder Kreisanzeiger)

Ein urgewaltiges Erlebnis
Ein Konzert für Gongs und Orgel gab Martin-Aike Almstedt in der Witzenhäuser Liebfrauenkirche.
Martin-Aike Almstedt vor seinem Instrument, den Gongs.
„Die Leute beklagen sich gewöhnlich, die Musik sei zu vieldeutig. Es sei zu zweifelhaft, was die Leute sich dabei zu denken hätten", 'schrieb Felix MendelssohnBartholdy 1843 in einem Brief.
Die Zuhörer des Konzertes von Samstag abend in der Liebfrauenkirche brauchten keinen Versuch zu machen, Musik und Klänge zu deuten - es reichte, in die magische Klangwelt des Komponisten und Interpreten Martin-Aike Almstedt einzutauchen, sich von der Vielzahl der Klänge, die in allen Farben und dynamischen Schattierungen den großen Raum füllten, tragen zu lassen.
„Die Welt ist eine Brücke" war dieser Abend mit Werken für Orgel und Gongs überschrieben. Ein Motto, das so schön wie allgemein-vage ist. Und die Erklärungen des Künstlers im gedruckten Programm (daß in dieser „Fülle von Klängen das Gefühlsleben unserer Zeit in einem breit facettierten Spektrum aufscheint und daß Entgrenzung und Weite erlebbar" werden) hätten den deutungssuchenden Zuhörer nicht allzuviel geholfen.
Auch ohne dies alles gelesen zu haben, konnte der empfindsame Zuhörer die ungewöhnliche Kraft dieser Musik, dieser Klänge, spüren und ad sich wirken lassen.
Eigene Erfahrung
Martin-Aike Almstedt hat seine eigenen Erfahrungen aus der fernöstlichen geistigen und musikalischen Welt in eine überwältigende, Tonsprache umgesetzt und mit abendländischen Elementen kombiniert: ein urgewaltige Erlebnis - nicht nur akustisch. Denn an diesem Abend war der Zuhörer auch ein staunender Zuschauer, der die Entstehung dieses inspirierenden Klangkosmos verfolgen konnte: wie der Komponist-Interpret die vielen großen und kleinen Gongs, Fell- und andere Trommeln, die Muschelhörner und Becken, die Tempel-und Holzblocks, insgesamt ein unglaublich vielfältiges Instrumentarium, präzis und virtuos zum tönenden Leben brachte.
Oder wie er, furios und zart, die Töne lange anhaltend oder mit rasender Hand- und Fußarbeit, an der Orgel spielte: eigene Werke von tiefer Expressivität, weit gespannte musikalische Bögen, unter Verwendung einer „konventionellen" Formsprache aus der klassischen - vor allem französischen - Moderne, großartige Kompositionen, die hie und da durch Gongs und E-Gitarre einen zusätzlichen Reiz bekamen.
Ein berauschendes multiinstrumentales, multi-kulturelles Konzert mit einem Multi-Talent.
Körperarbeit
Der bei Göttingen wohnende Künstler hat Komposition und Musikwissenschaft, Klavier, Orgel, Laute, Percussion - und Philosophie, Yoga und energetische Körperarbeit studiert.
Und von allem war zu sehen, zu hören, zu spüren an diesem Abend. Es war ein Konzert, das sich jeder „Deutung" entzog und so für jede persönliche Deutung offen war, Musik, die, wie Mendelssohn im eingangs zitierten Brief weiter schrieb, „einem die Seele erfüllt mit tausend Dingen".
Sternenfall
Der Abend, der mit „Sternenfall mit Mond von Osten" für Orgel und Gongs begonnen hatte, endete nach einer fantastischen anderthalbstündiger musikalischen Reise mit „Das Feuer von Mu", • einem Stück für Gongs. In der Stille des Raums lebte der letzte Gong-klang minutenlang fort, bis er in ein erfülltes Nichts entschwand - ein unsagbar schönes Hörerlebnis.

F. Pujiula, Witzenhäuser Allgemeine

Daß aber auch textlose Musik nachhaltig wirkt bewies Almstedts Das hölzerne Lachen für Soloklarinette - eine energiegeladene Szene für geblasene, das heißt vom Atem gesteuerte Töne, die der hervorragende Klarinettist David Loewus sehr lebendig spielte.
Hannoversche Allgemeine
“Die sprechende Klarinette”


Den Abschluß bildete eine Komposition für Klarinette und Klavier von Martin Almstedt, die er mit David Loewus vortrug. In dieser reifen Komposition, die im Stile der neuen Musik die instrumentalen Möglichkeiten ausschöpft und in ausgewogener und ideenreicher Weise Klarinette und Klavier gegeneinander setzte, bewies Almstedt hervorragender pianistische Fähigkeiten; besonders aber Loewus bestach durch eine souveräne Selbstverständlichkeit im Spiel, die die Komplexität des Stückes in den Hintergrund drängte.
Heino Schmull, Göttinger Tageblatt
 
Der Klarinettist David Loewus stand Almstedt in der Instrumentenbeherrschung nicht nach.  Mit vollendeter Blastechnik gelang es ihm, aus Almstedts "Das hölzerne Lachen", das technisch kaum zu bewältigen ist, ein Kabinettstück zu machen, das an Spannung am Abend nicht mehr übertroffen wurde.
Das geschlossene Zusammenspiel der beiden kam den Duos von Almstedt zugute.  Diese Stücke arbeiten mit ätherischen Klangkombinationen und weisen atmosphärisch-lyrische Stimmungen auf, die vonschrillen Erregungen gestört werden. Korrespondierende Wettbewerbe zwischen Klavier und Klarinette habendarin ebenso Platz wie ausgedehnte Solopassagen.
Elbe-Jeetzel-Zeitung

Die rasch auf neue Namen reagierende Hofe-Ufer-Konzerte hatten wieder einmal die Nase vorn.  Der doch so sehr auf Dokumentation der regionalen Musik erpichte Rundfunk mag sich da geschwind die Ohren reiben, bevor der noch in Göttingen ansässige David Loewus, ein ungemein sensibel und präzise blasender Klarinettist, endgültig nach Amerika abreist.
Hannoversche Allgemeine Zeitung

Ein Höhepunkt des Abends war die Erstaufführung von sechs "Zeitschnitten" aus dem Klarinettenkonzert "Mane Anem", in dem Almstedts Kompositionsweise am deutlichsten zum Ausdruck kam. Er nennt sie "harmonikal-integral"; das bedeutet, daß sämtliche in der Komposition verwendeten Proportionen aus den Proportionen eines Grundmotivs abgeleitet sind, das wiederum die Naturtonreihe zur Grundlage hat.
In diesem Konzert werden die Möglichkeiten der Klarinette bis an die Grenzen des technisch Machbaren genutzt. Gezielt eingesetzte Atemluftgeräusche und mehrstimmige Akkorde aus Instrumental- und Vokalklängen begleiten die aus Viertelton-Reihen erarbeiteten Melodien. Deren Tonbereich reicht bis zu zwei Oktaven höher, als es sonst beim Klarinettenspiel üblich ist.
Das Zusammenspiel zeugte von intensiver Vorbereitung; die Klangwelten beider Instrumente schienen geradezu ineinander verschränkt. Wo Loewus mit schrillen Tönen förmlich eine Gänsehaut erzeugt, erreicht Almstedt perkussive Wirkungen: ein eingespieltes Duo, dem zuzuhören Spaß macht, aber auch fordert.
Göttinger Tageblatt

Eine ganz andere Richtung schlägt Almstedt in einigen anderen Arbeiten ein. Hier kann man verstehen, daß er gern so schreibt, wie der Vogel singt. Etwa im "Driegespräch" für Klarinette solo, ungemein virtuos and technisch souverän gespielt von David Loewus.Von dieser Musik geht eine entspannende Wirkung aus.
Göttinger Tageblatt

Schloss Burgk: Die Welt als Brücke zum Kosmos
M.-A. Almstedt verwandelte Schloß Burgk am Sonnabend in musikalische Kulturstation
 
Burgk (OTZ-Korr). Als kurz nach 21 Uhr am vergangenen Sonnabend vor dem Musikpavillon des Schlosses Burgk das „Feuer von Mu" langsam erlosch, hatten es einige Besucher schwer, in den Alltagstrott zurückzukehren. Und in der Tat erlebten die Gäste in den vorhergehenden Stunden eine ungewöhnliche Darbietung, eine Synthese aus Bild und Ton, eine Verbindungunterschiedlichster
Kulturformen.
Der Intermedialkünstler Martin- Aike Almstedt versuchte asiatische und europäische Elemente miteinander zu verknüpfen. Dies geschah auf der musikalischen und gestalterischen Ebene. Seine Bilder gehören bei den Konzerten des Klangvirtuosen einfach dazu.
Die Wechselwirkung zwischen Flügel und riesigen asiatischen Flachgongs stand bei dem ersten Part des Abends, im Rittersaal, im Mittelpunkt. Beim Spiel des Künstlers entstanden riesige Urgewalten, welche die Besucher spielerisch in die Nähe von japanischen, indischen und koreanischen Kulturen versetzten. Mit Solostücken am Flügel wurde es kurz darauf wieder vertrauter. Unterm Strich erlebten die Zuhörer ein völlig ungewohntes Hörerlebnis. Wahre Klangwellen durchzogen den Rittersaal. Optisch wurde die ganze Zeremonie noch durch einige Bilder des Künstlers unterstützt.
Die Wurzeln seiner Malerei liegen übrigens in der alten asiatischen Zenkunst. Weitere Werke Almstedts konnte man in den Pausen im Gang bewundern. Eleonore Gördes-Faber, seine Galeristin, erläuterte kurz dazu die Gedankenwelt Almstedts, die man in den Bildern antreffen kann.
In der Schloßkapelle, wo ja die berühmte Silbermann-Orgel steht, trafen sich die Zuhörer nun zum zweiten Teil des audiovisuellen Klangerlebnisses. Hier ging es scheinbar europäischer zu, was man allerdings nicht mit Langeweile verwechseln sollte. Natürlich war erneut das Wechselspiel zwischen Mensch und Kosmos, was Almstedt seit jeher faszinierte, akustisch zu vernehmen. Er nutze die Möglichkeit, welche die Orgel bot, gnadenlos aus, um seine musikalischen
Gedanken auf das Publikum zu übertragen.
Krönender Abschluß seiner musikalischen Zeitreisen und Zaubereien war das Gongkonzert im Musikpavillon. Der Künstler befand sich in diesem Gebäude, seine erlebnishungrige Anhängerschar wartete davor, machte es sich auf der Wiese bequem. Ein richtiges „open-flair" entstand nun. 16 Flachgongs - dieses Instrument entstand bereits während der Bronzezeit in Asien und gehört somit zu den ältesten dieser Gattung - benutzte der Klangteufel nun, um die Anwesenden wiederum in eine Zwischenwelt, in die Weite des Kosmos, zu locken. Ratschen, Muschelhörner, Glocken, Tempelblocks etc. benutzte er außer den Gongs dazu. Über die Brücke gingen die Zuhörer, um den Ruf, das Flüstern der Erde zu vernehmen. In meditativ-gelöster Stimmung trafen sie sich dann beim „Feuer von Mu"....
Noch Stunden später zehrten viele von der gebotenen Klangwelt. Jenes Wechselspiel zwischen Musik und Bild, Erden und den Weiten des Kosmos, Europa und Asien, Gongs, Flügel und Orgel, bleibt wohl noch lange Zeit im
Gedächtnis haften.      -ry-

Ostthüringische Zeitung